Das grundlegende Verständnis

Im allgemeinen Projektverständnis werden die Bereiche Umweltplanung und Technische Planung häufig noch getrennt betrachtet bzw. die Systeme in denen geplant wird, werden getrennt voneinander betrieben, ohne die Daten der Umwelt im Sinne der iterativen Planung von BIM stetig in die Technische Planung zu integrieren und umgekehrt. Diesem Ansatz wollen wir entgegenwirken, indem wir die beiden Systeme in unseren Projekten durch die Nutzung schnittstellengerechter Datenformate verbinden. Ebenso befähigen wir die Projektbeteiligten Daten und Modelle anderer Planungsgewerke in eigener Software zu nutzen und Umweltdaten für die Nutzung im Koordinationsmodell vorzubereiten.

Hierbei werden die Begriffe BIM2GIS und GIS2BIS verwendet, um die Richtung der Aufbereitung und Integration anzuzeigen. Kurz gesagt:

  • BIM2GIS: Integration der Technischen Planung in der GIS-Umgebung
  • GIS2BIM: Export von Geodaten und Aufbereitung zur Integration in BIM-Kontext

Die Umsetzung

Die Grundlage für die Integration von Daten anderer Planungsgewerke ist die Nutzung offener Datenformate (Ansatz „open BIM“). Dies gilt sowohl für die Technische Planung als auch für die Umweltplanung. Im Bereich BIM-Planung ist die Nutzung des offenen Datenformats IFC zu empfehlen und bei der Umweltplanung können offene Geodatenformate wie z.B. GeoJSON besonders sinnvoll sein, um die Kompatibilität mit verschiedenen Koordinationssoftwares zu schaffen.

Für den Weg BIM2GIS ist seitens der Umweltplanung sicherzustellen, dass Zugang zu einem Geoinformationssystem (GIS) besteht, welches die Möglichkeit bietet, IFC zu importieren. In diesem lassen sich IFC-Modelle der Technischen Planung entweder direkt verwenden oder weiter aufbereiten, sodass sie in einem GIS-üblichen Format (z.B. Multipatch) ausgegeben und in anderen GIS weiterverwendet werden können.

Der Weg GIS2BIM kann in seiner minimalen Ausprägung bereits durch den Export der Daten und Modelle der Umweltplanung in einem offenen Format, welches mit der im Projekt angewendeten Koordinationssoftware kompatibel ist, bedient werden (z.B. GeoJSON). Darüber hinaus gibt es verschiedene Wege die „Modelle“ der Umweltplanung weiter aufzubereiten, sodass sich ihr Nutzen im Koordinationsmodell erhöht:

  • Farbe: Durch die Zuweisung von Farbschemata zu den Flächen der Umweltplanung, wird der Nutzen, die Verständlichkeit und Aussagekraft der Geodaten im Kontext des Koordinationsmodells erheblich erhöht. Eine Möglichkeit der Verknüpfung von Farbinformation und Geodaten ist die Klassifizierung der Flächen, Zuweisung eines Farbschemas und anschließendem Export als IFC.
  • Projektion: Die Integration von flächenhaften Geodaten im Koordinationsmodell wird sinnvollerweise durch deren Projektion auf eine Oberfläche (z.B. ein Digitales Geländemodell (DGM)) erweitert. Dies dient zum einen der besseren Visualisierung und zum anderen der Möglichkeit auch die Modelle der Umweltplanung in Kollisionsprüfungen zu integrieren und gegenzuprüfen.